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Schallempfindungs-Schwerhörigkeit

Die Formen der Schwerhörigkeit, die als Folge von Innenohrerkrankungen oder Schädigungen des Hörnerven entstehen, werden unter dem Begriff der Schallempfindungs-Schwerhörigkeit zusammengefasst.

Aufgrund der engen anatomischen Nachbarschaft von Innenohr und Gleichgewichtsorgan ist die Innenohrschwerhörigkeit gelegentlich mit Schwindel und Gleichgewichtsstörungen verbunden. Bei manchen Formen der Innenohrschwerhörigkeit treten gelegentlich Ohrgeräusche (Tinnitus) auf

Bei den meisten Menschen lässt das Hörvermögen mit zunehmendem Lebensalter mehr oder weniger nach.
Diese Altersschwerhörigkeit beruht auf einer Funktionsstörung des Innenohres, deren Ursache nicht genau geklärt ist und die vermutlich als Effekt von Gefäßverkalkung, Durchblutungsstörungen und Umwelteinflüssen entsteht. Die Altersschwerhörigkeit bleibt, da sie in der Anfangsphase meist nur hohe Töne (Grillenzirpen etc.) betrifft, oft längere Zeit unbemerkt und wird erst auffällig, wenn das Sprachverständnis der betroffenen Person deutlich nachlässt.

Die wesentliche Ursache von Innenohrschwerhörigkeit ist Lärm.
Nicht nur als unangenehm empfundener Lärm, z. B. durch Maschinen, Straßenverkehr und Flugzeuge, sondern auch laute Geräusche, denen man sich freiwillig aussetzt, und deshalb nicht als unangenehm empfindet, kann Auslöser eines fortschreitenden Gehörverlustes sein.
Das kann zum Beispiel Lärm in der Disco oder laute Musik unter dem Kopfhörer sein. Anhaltender, immer wiederkehrender Lärm am Arbeitsplatz, aber auch eine kurzfristige Lärmexposition, wie z. B. bei einem lauten Knall, kann zu Gehörschäden führen.

Durch verschiedene Infekte kann es zur akuten Innenohrschwerhörigkeit kommen, beispielsweise bei Herpes, Mumps, Masern, aber auch bei der Borreliose und der Toxoplasmose.

Von einigen Medikamenten ist bekannt, dass sie zu bleibenden Schallempfindungs-Schäden führen können. Bei den meisten Arzneimitteln ist diese Nebenwirkung abhängig von der eingenommenen Menge und der Einnahmedauer. Auch die Art der Medikamentengabe (Spritze oder Tablette) spielt eine Rolle.

Eine akut und ohne erkennbare äußere Ursache einsetzende Innenohrschwerhörigkeit wird als Hörsturz bezeichnet.
Ein Hörsturz ist gewöhnlich einseitig, häufig mit Ohrgeräuschen und einem Druckgefühl auf dem Ohr verbunden und kann zu sehr verschiedenartigen Hörschäden bis hin zur Taubheit führen.
Die Ursachen sind unklar, vermutet werden unter anderem Durchblutungsstörungen des Innenohres. Der Verlauf der Erkrankung ist sehr unterschiedlich.
Zwischen der spontanen, vollständigen Wiederherstellung des Hörvermögens einerseits und der bleibenden, nicht beeinflussbaren Taubheit kommen alle möglichen Ausgänge vor.

In vielen Fällen ist die Ursache einer fortschreitenden Schallempfindungs-Störung trotz umfangreicher Diagnostik nicht festzustellen. In diesen Fällen wird von einer idiopathischen (der medizinische Fachausdruck für “unbekannte Ursache”) Innenohrschwerhörigkeit gesprochen.

Selten weisen allein Schallempfindungs-Störungen auf Erkrankungen des Hörnerven hin. Auch die speziellen Hirnregionen, die dem Hören zugeordnet sind (so genannte “Hör-Rinde”) kann durch eine Krankheit geschädigt sein. Meist fallen bereits vor dem Eintritt einer störenden Schwerhörigkeit solche Erkrankungen durch andere Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Sprach- und Bewegungsstörungen auf.

Quelle: WWW.MEDUNIQA.AT ( Wissen A-Z, Schwerhörigkeit)

Bild: Lars Chittka, Axel Brockmann. Lizenz siehe Impressum.